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Zuruf in Corona Zeiten und danach: an LehrerInnen und TrainerInnen, Coaches

 

Liebe KollegInnen, liebe TrainerInnen, liebe LehrerInnen, liebe Coaches,

 

Ich habe meinen Blog reaktiviert, weil ich finde, jetzt braucht es viel Knowhow und Diskussion für möglichst viele: Für manche von euch mag es zur Unzeit kommen – aber jetzt ist die Zeit da: Wir müssen umdenken und uns auf digitale Schulungen einstellen im besten Sinne des Wortes. Wir müssen sie nutzen um selbst zu lernen, aber auch um mit unseren Trainees, SchülerInnen, in Kontakt zu bleiben, für sie da zu sein. Ich hatte in den letzten Tage zahlreiche Gespräche mit LehrerInnen, TrainerInnen, Coaches und spürte von Ratlosigkeit bis Begeisterung und Euphorie. Drum schreibe ich das jetzt auch, denn ich gehöre natürlich zu letzteren, den euphorischen. Aber ich bin nicht alleine: Das Österreichische FJUM (Forum Joumalismus und Medien Wien) geht mit gutem Beispiel voraus und bietet ab sofort zahlreiche Sessions via Online-Konferenz an! Andere werden folgen hoffentlich.

Es gibt natürlich zahlreiche Anbieter im Netz, die fix fertige Lehrgänge zu allen möglichen Themen verkaufen wie Udemy, Lynda, etc. Nicht zuletzt bietet auch Youtube und Vimeo Vieles, und dazu gratis. Bei solchen Lehrgängen fehlt allerdings: die Kommunikation mit Menschen.

Deshalb und das scheint mir gerade in diesen Zeiten sehr wichtig, sind Tools, mit denen man live kommunizieren kann (auch mit einer Gruppe), zentral. Und zwar auch per Handy, für Trainees oder SchülerInnen, die z.b. keinen Computer haben. Eigentlich Präsenz-Training sind so in geänderter Form möglich, nur halt im digitalen Classroom.

Das sind z.B. Angebote wie Zoom (https://zoom.us/), Bluejeans (https://www.bluejeans.com/). Für viele Unternehmen, in denen es bereits installiert ist, bietet auch Microsoft Teams (https://products.office.com/de-at/microsoft-teams/).

Die Kommunikation mit Bild und Ton ist für mich sehr wichtig: In den Bereichen, in denen ich Dozentin bin (Video, Storytelling, digitale Tools), gibt es zwei Hauptfaktoren, weshalb ich diese Form von digitaler Trainings-Kommunikation (auch Webinar genannt) derjenigen von voraufgezeichneten Online Lehrgängen vorziehe:

1.) Ich kann den Lehr-Inhalt zu jedem Training anpassen, was gerade bei technischen Details zentral ist. In einem iPhone Kurs zum Beispiel ändern sich viele Tools alle halbe Jahre oder schneller.

2.) Ich und meine Trainees haben ein Gegenüber, können kommunizieren, Rückfragen stellen. Ich kann alle permanent sehen, mitunter sogar besser als in einem realen Klassenraum, und wahrnehmen, wenn Fragezeichen in den Gesichtern auftauchen. Keine Gruppe ist wie die andere, Tempo und Methoden können angepasst werden. Der Workshop-Charakter bleibt erhalten; Trainingsphasen mit Einzelübungen, die dann wiederum in der Gruppe besprochen werden, alles ist möglich.

 

Eine Schule oder Lehrinstitution, die derzeit dabei bleibt, händische Papiere und Aufgaben zu verschicken oder bringen/holen zu lassen, hat für mich doppelt verloren! Den Kontakt zu denen, die sie brauchen einerseits und den WEg in die Zukunft andererseits.

 

Ich selbst arbeite nun vor allem mit Zoom, das meiner Meinung nach eines der besten und stabilsten Tools ist (sogar mit großen Gruppen) und es macht mir großen Spaß, Trainings digital umzugestalten und neue Ideen und Methoden zu entwickeln. Didaktik und Methodik muss natürlich angepasst werden. Ich freue mich aber auf jede Gelegenheit, es auszuprobieren und möchte hier betonen, dass hier jeder und jede seine ersten Schritte machen muss und viel üben, damit ein perfektes Training draus wir: Ich bin da selbst noch nicht die Meisterin, die ich gern sein würde.

 

Die Vorteile:

Ich habe die Möglichkeit, sehr direktiv zu sein (entscheiden, wer sprechen darf) oder sehr offen (alle dürfen sich einschalten, geht für kleine Gruppen gut). Die Gruppe kann die ganze Zeit per Chat interagieren, von TeilnehmerIn an TeilnehmerIn, an die ganze Gruppe oder nur an die Trainerin, welche der "Host" des Gespräches ist.

 

In Zoom kann man auch Gruppenaufgaben verteilen (nennt sich hier sehr hübsch "BREAKOUT-Sessions"). Man kann jeden beliebigen Inhalt abspielen (Video, PP, diverse Medien), kann Iphones oder Tablets zuschalten, man könnte auch andere digitale Tools miteinbeziehen (Wecker für Pausenbreaks, Quizzes, Abstimmungen z.B. Auf Voxr.de). Mit etwas Phantasie kann man viele Methoden umdenken und anders benutzen via Zoom. Es gibt ein interaktives Whiteboard (das noch entwicklungsfähig ist), man hat die Möglichkeiten, den Hintergrund durch Bilder zu ersetzen (bringt allerdings gute Beleuchtung), was ich gleich auch für kleine Demos nutze (z.B. um die Wirkung von verschiedenen Einstellungsgrößen zu demonstrieren), probiert es aus, mit Freunden, KollegInnen, Familie.

 

Hier noch ein paar schnelle Tipps, was bei solchen Trainings zu beachten ist:

  • Zwei Monitore um sich einzelne Elemente schön übersichtlich vorzubereiten auf den Desktops) und dann die Gruppe immer im Blick haben zu können), sind von Vorteil, aber nicht zwingend.
  • Gutes Mikro ist zwingend (viele Headsets sind ausreichend, aber für intensivere Arbeit empfehle ich ein gutes Mikro (wie etwa das Iphone-Mikro IRIG Lavalier; um 38 Euro)
  • Gute Kamera empfiehlt sich: Bei neueren Laptops/ Computern ist das meistens schon der Fall, hier ansonsten ein Vergleich (https://www.stern.de/vergleich/webcam/). Der Vorteil einer unabhängigen Kamera unter Umständen eine günstige Kameraperspektive. Sie sollte auch nicht zu weitwinklig sein (gibt Froschgesichter).
  • Gutes Licht: kein Gegenlicht (nicht gegen Fenster), die Augen sollten gut sichtbar sein, Fenster oder/und Lampe von schräg seitlich reicht in der Regel. Achtung mit Spiegelung bei Brillenträgern: Augen sollten gut sichtbar sein.
  • Darauf achten, dass ihr auf Augenhöhe in die Kamera blickt, nicht von unten (Nasenlöcher, starkes Kinn, man wirkt schnell arrogant); nicht von oben (man wird klein und unscheinbar): nicht zu weit weg, nicht zu nahe, siehe Bilder unten. Kopf bis Brust ist ideal,  darauf achten, dass die Augen deutlich über der horizontalen Mitte des Bildschirms sind.
  • Hintergrund gestalten – nicht zu viel Unruhe, gehört natürlich auch zur Inszenierung. Auch Schultafeln sind möglich! Virtuelle Hintergründe sind in Zoom ebenso möglich: >Video>virtuellen Hinergrund wählen. Diese funktionieren nur gut, wenn der Vordergrund gute ausgeleuchtet ist und sich gut abhebt.
  • Kleidung beachten: keine klein gemusterten, gestreiften, karierten Hemden, keine allzu knalligen Farben.

So geht es gut: Augenhöhe, gute Präsenz, Blickkontakt.

Eher vermeiden! von unten macht arrogant und "abgehoben", je nach Brille sieht man auch die Augen nicht mehr

Von oben, ebenso zu vermeiden. man wird klein und unscheinbar.


Methodik/Didaktik:

  • Am Anfang jeder Session mit neuen Trainees auf Zoom kurz einführen, was alles möglich ist.
  • Viel kürzere Einheiten bauen: Wenn viel Stoff da ist, in Slots à eine bis zwei Stunden aufteilen. Ein Training von vorher zwei Tagen ergibt z.B: vier Slots à je zwei Stunden, auf zwei der vier Tage verteilt.
  • Die Slots stark strukturieren und sehr gut planen, testen.
  • Verschiedene Methoden (auch viele interaktive) verwenden, ja nicht in die alte Frontal-Powerpoint Methode verfallen.
  • Viel rückfragen, viel Präsenz zeigen, viel moderieren, zwischendurch auch kommunizieren und transparent machen, wenn was hakt oder schief geht.
  • "Blended Learning": Vor dem Training zum Lesen geben, nach dem Training nachfassen, Einzelcoachings anbieten, Linklisten nachschicken oder in Lernplattformen ablegen.
  • Unten findet ihr noch eine Liste mit weiterführende Links: Meldet euch persönlich, wenn ihr mit mir ein Test-Zoom Gespräch führen möchtet, mache ich gerne. Schulen und Institutionen berate ich natürlich ebenso gern, falls gewünscht.

 

Diverse Links dazu:

Zoom-Handout von convertable.ch: https://convertable.ch/zoom-anleitung/

Youtube-Link von https://www.werdedigital.at/ von LehrerInnen, DozentInnen, die sich auf den Weg machen, auch guter Einblick, was mit Zoom machbar ist: ONLINE GEHEN STATT ABSAGEN: So rette ich meine Präsenzveranstaltung

 

 

Konferenz-Tools:

Zoom: https://zoom.us/. (auch gratis Version mit max. 40 Minuten)

Bluejeans: (https://www.bluejeans.com/)

Adobe Connect: (https://www.adobe.com/de/products/adobeconnect.html=)

Voxr: www.voxr.de (auch für quizzes, Abfragen, live-Umfragen)

 

Zahlreiche Lösungen, sogar unentgeltliche, für virtuelle Ablagesysteme, z.B. bei Google Classroom: https://edu.google.com/products/classroom/.

Für interaktive Lernplattformen z.B. auch Trello: https://trello.com oder https://padlet.com/

 

Lernplattformen

Maxbrain: https://www.maxbrain.com/ anbieter vonPlattform frü Weiterbildungssoftware.

Udemy: https://www.udemy.com/

Skillshare: https://www.skillshare.com/

Lynda: https://www.lynda.com/

 

Liste von mehr Anbietern (mostly english): https://www.learningrevolution.net/alternative-to-udemy/

Liste von digitalen Tools für den Unterricht, zahlreiche wichtige Tools: https://www.schule.at/tools/werkzeuge-fuer-den-unterricht.html

 

Schritt für Schritt Anleitung für Zoom: http://bit.ly/Zoom_Anleitung (danke David Röthler)

 

 

Weiterbildung für TrainerInnen/ LehrerInnen (in Österreich):

https://erwachsenenbildung.at/

https://www.conedu.com/

Lernportale und Content-Angebote auf der Seite des Bildungsministeriums https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/beratung/corona/corona_fl/corona_unt_ang.html

 CH:

Sammlung von Tipps und Links der PH Zürich, sehr wertvoll vor allem für CH- Lehrer*innen: https://phzh.ch/de/Dienstleistungen/lernen-zuhause/#

 

Gerne Feedbacks hier im Blog: ich baue weitere Tipps und Links gerne ein.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Keith Müller (Donnerstag, 02 April 2020 10:06)

    Gute Tipps, danke! Kann man auch als Lehrer gut gebrauchen!